Dienstag, 4. März 2014

Über das Dasein eines Bayernfans im Jahr 2014 – ein „Liebeslied“

   Vorab: Ich bin kein sogenannter „Erfolgsfan“ und lebe auch nicht nach dem Motto „Euer Neid ist unser Stolz“ (ansonsten müsste ich ganz schön viel Stolz besitzen). Ich bin eingefleischter Bayernfan, mit leichten Verirrungen in der spätpubertären Phase, als ich eine kurzzeitige Antipathie hegte-nur gehörte das damals wohl zum „Coolsein“ dazu, so war es zumindest in meinem Freundeskreis. Kurzum: mir wurde das Bayerngen mit in die Wiege gelegt.

2012 - das Jahr zum Vergessen


Das Jahr 2012 war für mich aus fußballerischer Sicht ein Desaster. Ich dachte bis dahin, nur Leverkusen könne der ewige Zweite sein, bis ich im Mai 2012 der bitteren Wahrheit ins Gesicht schauen musste – und was für eine hässliche Fratze mir dort entgegenblickte. Als Drogba den letzten Strafstoß im Champions League Finale eiskalt verwandelte, wusste ich endgültig – entgegen vieler Behauptungen – dass der Bayerndusel nun endgültig seinen letzten Atemzug getan hatte. Anders ist dieses Spiel für mich bis heute nicht nachzuvollziehen, drum möchte ich darüber keine weiteren Worte verlieren.


2013 - Befreiung auf ganzer Linie


Was war das 2013 für eine Erlösung. Ich hätte mich schon mit der Meisterschaft zufriedengegeben, nur um den neuentfachten, ach so schon ewig treudienenden Fans des BVB ein Schnippchen zu schlagen. Aber meine Mannschaft war hungrig und bissig. Selten habe ich ein so gut funktionierendes Mannschaftsgefüge gesehen. Jupp Heynckes muss der ewige Dank gebühren, ein Team nach so viel Frust, der sich im Laufe der letzten Saison angesammelt haben muss, wieder zu solchen Leistungen zu führen. Ribery erlebte seinen zweiten Frühling, Schweinsteiger und Martinez spielten, nein, brillierten auf der „Doppel-Sechs“, Robben versöhnte sich mit seinen Fans (oder die Fans sich mit ihm; jedoch nur die, die so aberwitzig waren, ihn jemals wegen seiner verschossenen Elfmeter zu denunzieren), Neuer reifte endgültig zum besten Torwart der Welt und Lahm spielte wie 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007……. . Wie gesagt, dennoch stand stets die Mannschaft des Fc Bayern München im Vordergrund. Ich hatte meinen Frieden wiedergefunden und war glücklich und beseelt.


2014 - zum Niederknien


Eines war klar: wenn es eine Steigerung zum Jahr 2013 geben sollte, dann konnte das nur mit einem Trainer sein, der Innovation, Moderne und diese absolute „Geilheit“ auf Fußball miteinander vereint – Josep „Pep“ Guardiola i Sala ist dieser Trainer. Was wir von den Bayern in der laufenden Spielzeit sehen ist Fußball der Extraklasse – ein Jeder muss das eingestehen, sei er noch so sehr verhasst mit diesem Verein. Pep hat der Mannschaft das weltberühmte „i-Tüpfelchen verliehen“, nach dem so viele Fußballlehrer vergebens suchen. Ich weiß nicht, wohin der Weg führen wird, oder wie viele Superlative für den Fc Bayern München noch gefunden werden müssen, aber ich werde auch in fünf, zehn, zwanzig Jahren diesem Verein treu ergeben sein.


LC

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen